DE-1992-JUD-NL-MAR Nachlass Maron, 1831-2003 (Bestand)

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Ref. code:DE-1992-JUD-NL-MAR
Ref. code AP:DE-1992-JUD-NL-MAR
Title:Nachlass Maron
Creation date(s):1831 - 2003
Level:Bestand
Extent:31 AE

Information on context

Verwaltungsgeschichte, Biografische Angaben:Oskar (in verschiedenen Schriftstücken auch: Oscar) Maron wurde am 02.02.1885 in München als Sohn des jüdischen Ehepaares Moritz und Mathilde Maron geboren und evangelisch getauft. Im Jahr 1911 heiratete Oskar Maron die Künstlerin Jenny Roth, die dann den Ehenamen Maron-Roth führte. Jenny Maron-Roth starb am 03.09.1956. Zwei Tage vor seinem Tod heiratete Oskar Maron am 22.04.1959 seine zweite Ehefrau Dora, geborene Schmohl, verwitwete Pienßel (geboren 1894). Aus beiden Ehen gingen keine Kinder hervor. Oskar Maron starb am 24.04.1959, seine zweite Ehefrau 1987.

Am 24.05.1889 war Oskar Marons Bruder Richard Maron geboren worden, der später als Arzt (Dr. med.) tätig war und bis 01.10.1938 eine Praxis als Internist und Herzspezialist in der Maximilianstraße 18/III betrieb. Er berichtete dann noch von Emigrationsplänen in die USA (im vorliegenden Nachlass dokumentiert), beging jedoch am 22.04.1941 in der Gegend von Lermoos Suizid.

Nach dem Studium der Rechtswissenschaft mit dem 1. Examen 1907 in Erlangen promovierte Oskar Maron im Jahre 1909 zum Dr. jur. und legte 1910/1911 das 2. Examen in München ab. Vor seiner Zulassung zur Anwaltschaft war er Staatsdienstaspirant und als solcher zur Industrie beurlaubt (Tätigkeiten bei der Hamburger Versicherungs-Aktien Gesellschaft und ab 14.08.1914 bei der Gladbacher Feuerversicherungs Aktiengesellschaft). Während des ersten Weltkrieges war Oskar Maron von 1915 bis 1918 Nachrichtendolmetscher bei der Postprüfungsstelle in Wahn.

Am 26.11.1920 wurde Oskar Maron zur Anwaltschaft zugelassen und betrieb seine Kanzlei mit Justizrat Franz Schnell in der Pettenkoferstraße 9 in München. Ab April 1933 wurde Oskar Maron aufgrund des Gesetzes über die Zulassung zur Rechtsanwaltschaft vom 07.04.1933 mit einem Vertretungsverbot belegt. Zum 01.12.1938 wurde ihm die Zulassung zur Anwaltschaft entzogen, wodurch er zunächst arbeitslos war. 1941/42 folgte eine fachfremde Tätigkeit als Hilfsarbeiter (Fa. Brunner im Elektrobereich, anschließend Stadt München). 1942 war er zunächst Hilfskonsulent bei Dr. Ludwig Karl Mayer und übernahm nach dessen Deportation seine Praxis als Konsulent. Nach Intervention der Geheimen Staatspolizei fungierte er 1943 als Hilfskonsulent bei Dr. Ernst Seidenberger. Von 1944 bis Kriegsende war er als Buchhalter bei einer Baufirma beschäftigt.

Im Juni 1945 erhielt Oskar Maron von der Militärregierung die Genehmigung zur Berufsausübung und wurde am 01.02.1946 wieder zur Anwaltschaft zugelassen. Ab September 1946 wurde er zudem zum Prüfer im Landesjustizprüfungsamt berufen sowie am 13.12.1946 in den Vorstand der Rechtsanwaltskammer München berufen, der er (mit Unterbrechung von 1954 bis 1957) bis zu seinem Tod am 1959 angehörte.

In seinem Testament hatte Oskar Maron der Rechtsanwaltskammer München sein Anwesen in der Gundelindenstraße 8 als Nachvermächtnis nach seiner zweiten Frau Dora vermacht mit der Auflage, dieses für alte ehrwürdige Kollegen als Unterkunft zu verwenden. Im Nachlass finden sich daher auch zahlreiche Unterlagen und Dokumente zu diesem Anwesen, in dem Dora Maron bis zu ihrem Tod 1987 lebte.

Dora Maron war die Mutter von Inge Pienßel, die ihrer ersten Ehe entstammte. Auch von und zu dieser Tochter befinden sich in geringem Umfang Unterlagen im Nachlass; ebenso wie von deren Großeltern.

Eine Sonderstellung nehmen die Mandantenakten ein, die aus Oskar Marons Rechtsanwaltskanzlei der Nachkriegszeit in der Theatinerstraße 49 überliefert sind und nur fremde Rechtsangelegenheiten betreffen, in denen Oskar Maron die anwaltschaftliche Vertretung übernommen hatte. Darin findet sich auch ein ausgedehnter Rechtsstreit des bekannten Filmregisseurs Helmut Käutner mit dem Jesuitenpater Gritschneder.
Archival history:2014 von der Rechtsanwaltskammer München erhalten

Information on content and structure

Inhalt:Biographische Informationen (insbesondere zu Oskar Maron); Unterlagen zum Anwesen Gundelindenstraße 8
Former reference codes:JUD-V-0172

Conditions of access and use

Language:Deutsch
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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