Nachlass Ernst Seidenberger (1877-1957), 1895-1999 (Klassifikationspunkte)

Archive plan context


Information on identification

Title:Nachlass Ernst Seidenberger (1877-1957)
Creation date(s):1895 - 1999
Entstehungszeitraum, Anm.:1895-1957 (1990er Jahre)
Level:Klassifikationspunkte

Information on extent

Archival Material Types:Akt
Objekt
Running meters:0.90

Information on context

Verwaltungsgeschichte, Biografische Angaben:Ernst Seidenberger *19.02.1877 Nürnberg, + 07.06.1957 München, jüdischer Rechtsanwalt: Ernst Seidenberger besuchte das Gymnasium und studierte an der Universität Jura. Er nahm 1914-1918 als Leutnant der Landwehr am Ersten Weltkrieg teil. Am 06.05.1903 wurde er in München zur Anwaltschaft zugelassen. In den 20er Jahren war er Syndikus des "Schutzverbandes Deutscher Schriftsteller" (SDS). 1925 wurde er zum Justizrat ernannt. Seine Kanzlei befand sich 1933 in der Briennerstr. 55, 1938 in der Kaufingerstr. 3/III. Zum 01.12.38 erlosch seine Zulassung. Danach wurde er zum "Konsulenten" bestellt und übte diese Tätigkeit in der Promenadestr. 15 aus. Vorübergehend wurde er in das Arbeitserziehungslager Moosach verbracht, am 22.02.1945 nach Theresienstadt deportiert. Mit dem ersten Transport der Überlebenden kehrte er am 23.06.1945 von Theresienstadt nach München zurück. Nach seiner Rückkehr aus Theresienstadt wurde er am 01.02.1946 wieder in seine Berufsrechte eingesetzt. Er gehörte dem "Siebener-Ausschuß" an (neben Dr. Hans Aub, Rudolf Fischer, Valentin Heins, Dr. Albert Heizer, Dr. Oscar Maron u. Dr. Ernst Schroeder). Im Dez. 1946 wurde er in den ersten Kammervorstand gewählt, dem er bis zu seinem Tod am 07.06.1957 angehörte. Ernst Seidenberger war nach der Befreiung im Vorstand der Kultusgemeinde tätig und gehörte der Fraktion von Dr. Spanier an.
Archival history:Der Nachlass gelangte 2022 als Schenkung seines Enkels Peter Neumaier an das Stadtarchiv.

Information on content and structure

Inhalt:Dokumente zum Lebenslauf und persönlichen Ereignissen, seinem beruflichen Werdegang, der NS-Verfolgung, seinem Berufsverbot, zu Zwangsarbeit, Verhaftung und Deportation sowie zu Befreiung, seiner beruflichen und persönlichen Situation in der Nachkriegszeit und Wiedergutmachungsbestrebungen sowie zu Ehrungen
Contains also:Bettpfanne aus Kupfer, Schreibutensilien, Orden, Ehrendiplom der Universität Heidelberg

Conditions of access and use

Access regulations:Der Nachlass ist prinzipiell entsprechend der Regelungen des Bayerischen Archivgesetzes (Art. 10) zugänglich (Ausnahme: JUD-NL-21).
Reproduktionsbestimmungen:Die Nutzungsrechte wurden durch Schenkungsvertrag an das Stadtarchiv München übertragen.
Language:Deutsch

Information on related materials

Related material:Bücher aus dem Nachlass in Bibliothek des Stadtarchivs: Av. Bibl. 63330 (F. Hebbel, Maria Magdalena, plattdeutsch v. J. Meyer), Av. Bibl. 63329 (R. Voss, "Scherben", ges. vom müden Mann, Zürich 1878), Av. Bibl. L 4362/1-7 (Der Pitaval der Gegenwart. Almanach interessanter Streitfälle, hg. v. r. Frank u.a., Leipzig 1904)
Veröffentlichungen:Neumaier, Peter, "Wehe dem, der allein ist!" Mein Großvater Ernst Seidenberger. Münchner Rechtsanwalt in der NS-Zeit, Berlin 2021
 

Usage

Permission required:Keine
Physical Usability:Uneingeschränkt
Accessibility:Öffentlich
 

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