DE-1992-GS-B-1877 Junge Frau, 1942 (Einzeldokument)

Archive plan context


Information on identification

Bestand:Grafiksammlung
Ref. code:DE-1992-GS-B-1877
Ref. code AP:DE-1992-GS-B-1877
Title:Junge Frau
Creation date(s):1942
Level:Einzeldokument
Archival Material Types:Bild
Former reference codes:o. Sign.

Information on content and structure

Bezeichnet:u.r.: E. Oehl / [Th?] 1942
Author/photographer/artist:Oehl, Erwin
Autor/Fotograf/Künstler_GND:https://d-nb.info/gnd/142883468
Personennamen:Unbekannte/r
Personennamen_GND:unbekannt
Sachbegriffe:Frau

Physische Beschaffenheit/Materialität

Dimensions W x H (cm):37 x 28
Trägermaterial:Presspappe
Technique:Öl

Additional comments

Bemerkungen (extern):Erwin Oehl (1907-1988) besuchte die Volksschule in Thalmässing und das Gymnasium in Bamberg. Von 1926 bis 1927 studierte er bei Hermann Groeber Malerei an der Akademie der Bildenden Künste München, dann drei Semester bei Wilhelm Dachauer an der Akademie der bildenden Künste Wien. 1929 ging er an die Kunstakademie Berlin. 1930 ließ er sich als Maler in München nieder, wo er der KPD beitrat und 1932 zu den Gründern der Münchner Ortsgruppe der „Assoziation revolutionärer bildender Künstler“ (ASSO) zählte. Nach der „Machtergreifung“ der Nationalsozialisten kam Oehl im März 1933 in „Schutzhaft“ und am 13. März 1933 in die Festung Landsberg, aus der er wegen einer schweren Erkrankung seines Vaters sowie auf Fürsprache des ihm seit Kindertagen bekannten Nazi-Führers Gregor Strasser jedoch im April wieder entlassen wurde. Oehl erhielt ein Aufenthaltsverbot für München und wurde 1936 erneut verhaftet. Nach der Entlassung emigrierte Oehl 1936 nach Frankreich. 1938 heiratet Oehl in Montreux die deutsche Emigrantin Louise Brod (1907–1999). Nach dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Frankreich wurden beide verhaftet und im Lager Saint Jean bei Orléans interniert. Oehl konnte von dort fliehen, wurde aber 1940 erneut verhaftet und an Deutschland ausgeliefert. Er kam in München in das Hauptquartier der Gestapo im Wittelsbacher Palais und anschließend bis 1942 ins Gefängnis. Nach der Entlassung erhielt er Berufsverbot und wurde an die Front geschickt. Seine Frau war bis zum Kriegsende in München-Stadelheim sowie im Konzentrationslager Ravensbrück inhaftiert. Nach seiner Entlassung aus US-amerikanischer Gefangenschaft ging Oehl mit seiner Frau 1945 nach Thalmässing zurück, wo er einen antifaschistischen Ortsverband aufbaute. Nachdem ab Ende 1945 die Bildung von Parteien zugelassen wurde, versuchte er, eine einheitliche Arbeiterpartei zu bilden. Weil das misslang, schloss er sich der KPD an und war für diese u. a. als Kulturreferent der KPD Franken und ab 1947 als Erster Vorsitzender der Künstler-„Gewerkschaft 13“ in München tätig. Als Beisitzer der Spruchkammer Hilpoltstein war er an der Entnazifizierung beteiligt, und er wohnte als künstlerischer Beobachter dem Nürnberger Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher bei. Dabei fertigte er einige Bilder von Szenen im Gerichtssaal an, die auch in Zeitungen veröffentlicht wurden. 1956 zog Oehl mit seiner Frau nach Nürnberg und 1959 nach München.
 

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