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Ref. code: | NL-VOR |
Ref. code AP: | NL-VOR |
Title: | Vorherr, Gustav (1773-1847) |
Creation date(s): | 1809 - 1912 |
Level: | Bestand |
Running meters: | 0.50 |
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Information on context |
Verwaltungsgeschichte, Biografische Angaben: | Johann Michael Christian Gustav Vorherr wurde am 19.10.1773 als Sohn des Maurermeisters Johann Leonhard Vorherr in Freudenbach (Stadt Creglingen, Baden-Württemberg) geboren. In Erlangen, Marburg, Berlin und Paris studierte er Staatswissenschaft und Architektur. Als Baupraktikant erhielt er 1796 in Ansbach ein Zweijahresstipendium der preußischen Regierung. Seine Architekturkenntnisse bildete er durch Reisen nach Frankreich, Italien, den Niederlanden, England und in die Schweiz weiter. Im Jahr 1800 wurde er Architekt des Grafen Görtz in Schlitz (Hessen) und 1803 zugleich fürstlich-oranischer Bauoffiziant in Fulda. Ab 1804 war er in Fulda Leiter des öffentlichen und des Hofbauwesens. 1809 trat er in München die Stelle eines Kreisbauinspektors für den Isarkreis an. 1810 wurde er Mitglied der Münchner Lokalbaukommission und des Oberbaukommissariats. 1817/18 leitete er vorübergehend das Oberbaukommissariat beim Staatsministerium des Innern und arbeitete seit 1818 wieder als Baurat bei der Regierung des Isarkreises. Auf Betreiben König Ludwigs I., dessen baukünstlerischen Zielsetzungen Vorherr nicht entsprach, wurde der Architekt 1826 in den Ruhestand versetzt, war jedoch bis mindestens 1839 noch als Aushilfskraft für die Kreisbaubehörde tätig. Vorherr starb am 01.10.1847. Als Architekt hatte sich Vorherr dem Prinzip der Landesverschönerung verschrieben, dem Versuch, durch die Verbesserung von Bildung, Architektur, Städtebau und Landwirtschaft auch den Menschen sittlich zu veredeln. Diesem Ziel diente das von ihm von 1821 bis 1830 herausgegebene Monatsblatt für Bauwesen und Landesverschönerung. In diesem Zusammenhang legte Vorherr auch grossen Wert auf eine gründliche Ausbildung von Architekten und Bauhandwerkern und gründete daher 1823 die Königliche Baugewerksschule. Vorherr gilt als der eigentliche Begründer der schematisierten Schulhausbaues in Bayern. Zu seinen Hauptwerken zählt in München die erste Erweiterung des Südfriedhofs.
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Archival history: | Teile aus Vorherrs Nachlass wurden im Januar 1912 der Stadt München durch den Telegrafen-Oberingenieur a.D. Johann Georg Beringer in Tutzing übergeben, der als Dozent an der Baugewerksschule mit Vorherr in Verbindung gekommen war. Weitere Nachlassteile aus dem Besitz Beringers gelangten auf unbekannten Wegen in die Familie von Dr. Richard Wohlgemuth in Berlin. Das Stadtarchiv München erwarb diese Teile im April 1987 und im Juli 1992. Im Nachlass überwiegen Teile der Bibliothek Vorherrs. Daneben enthält er einige private Unterlagen und Manuskriptfragmente aus der Lehrtätigkeit des Architekten sowie die Bemühungen Beringers zur Bewahrung von Vorherrs Andenken. |
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Usage |
Permission required: | Keine |
Physical Usability: | Uneingeschränkt |
Accessibility: | Öffentlich |
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URL: | http://stadtarchiv.muenchen.de/scopeQuery/detail.aspx?ID=264074 |
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