NL-BON Bonsels, Bernd Holger (1907-1978), 1924-1983 (Bestand)

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Title:Bonsels, Bernd Holger (1907-1978)
Creation date(s):1924 - 1983
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Verwaltungsgeschichte, Biografische Angaben:Lebenslauf von Bonsels selbst verfasst, und von der Ehefrau bestätigt:


Ich bin geboren am 08. September 1907 in Etzenhausen bei Dachau als zweiter Sohn des Schriftstellers Waldemar Bonssels und seiner Ehefrau Klara, einer geborenen Brandenburg.
Meine Kindheit verbrachte in in Dachau, wo ich auch die beiden ersten Schuljahre Privatunterricht durch einen Hauslehrer enthielt; hierauf besuchte ich das Landeserziehungsheim der "Freien Schulgemeinde Wickersdorf" bei Saalfeld im Thüringer Wald.

Von 1919-1925 war ich in München, Bremen und Wuppertal-Barmen auf der Oberrealschule. Hierauf trat ich als Volontär bei der Literarischen Anstalt Rütten&Loening, damals Frankurt/Main ein. 1924 nahm ich ein Jahr Schauspielunterricht bei Fritz Basil in München und wurde bühnenreif entlassen. 1925/26 nahm ich zunächst einen Posten als Sprecher und Ansager an der Mitteldeutschen Rundfunk AG., Leipzig an und war damals der jüngste und erste Rundfunkansager Ddeutschlands. 1926/27 wurde ich
Schauspiel-Eleve am Nationaltheater in Weimar und 1928/29/30 war ich als Schauspieler im Engagement am Stadttheater zu Rostock. 1931 reise ich mit einer berühmten Schauspiel-Gruppe in alle Städte Europas (Straßburg, Paris, Berlin, London usw. usf.) auch als Conférencier.
1932/33/34 war ich als Sprecher und Ansager am Bayerischen Rundfunk in München. 1935 reise ich ins Ausland. Ende 1935 bis Anfang 1936 war ich als Schauspieler im Rose-Theater, Berlin.

1936 bis 1939 war ich im freien Beruf als Schriftstellter. In dieser Zeit entstanden die Dramen: "Die Hexe" (uraufgeführt im Mannheimer Nationaltheater 1938); der "Tyrann", "Anima und Claro", Romane und Erzählungen. Meine literarische Tätigkeit unterbrach ich hin und wieder durch Regietätigkeit und Gastspiel-Engagements als Schauspieler an verschiedenen Bühnen Deutschlands.

1940-1945 war ich Soldat. 1946/47 hielt ich Dichterlesungen und Vorträge in ganz Deutschland im Auftrage der Amerikaner. 1947/48 war ich Spielleiter am
neuen Kulturverbandstheater in Würzburg, 1949/51 inszenierte ich als Gast-Regisseur in Bamberg unter anderem den "Tasso", den "Nathan", des "Teufels-General" usw. 1949 brachte der Bayerische Rundfunk in der Besetzung des Münchner Schauspielhauses meine Tragödie "Die Unterirdischen" (II. Teil "Orpheus") zur Ursendung. Seit ddem Kriegsende habe ich am Bayerishen Rundfunk sowohl als Autor, als Rezitator wie auch als Hörspieler, zuletzt als freier Mitarbeiter auch literarisch gearbeitet. Ich las an diesem Sender ind er "Stunde der Dichtung" und in der Sendung "Dichter unserer Zeit". In diese Zeit fallen Gastspiele beim "Fränkischen Theater" und Dichter-Sendungen bei Rias, beim Hessischen Rundfunk, beim Südwestdeutschen Rundfunk in Stuttgat; auch Bremen brachte an seinem Sender mehrere Erzählungen von mir.

1972 bin ich auch dem Bayer. Rundfunk als Freier Mitarbeiter ausgetreten und halte an mehreren Volkshochschulen Deutschlands Vorträge über Sophokles, Schiller, Nietsche und lese aus
eigenen philosophischen Arbeiter und aus meinen Dramen und Tragödien. Ich habe die Werke von Storm, Swift, Dickens, E.T.A. Hoffmann, Schiller, Nietzsche, Flaubert, Shakespeare (gesamten Werke 16 Bände) in neuen Auflagen herausgegeben und veröffentlichte eine Reihe eigener Bücher: Erzählungen, Romane, Schauspiele, Dramen und Tragödien, ein gesellschaftskritisches Werk philosophischen Inhalts. Das ist der literarische Teil meines Lebens.

Ab 1964 konnte ich mich ganz anderen künstlerischen Neigungen widmen. Von Kindheit an wurde mein musikalisches Talent gepflegt und auch ständig ausgeführt. Von dem berühmten Pianisten Wilhelm Kempff wurde ich auf der Geige konzertreif befunden. Ich baute Musikinstrumente wie z.B. eine schön klingende Heimorgel. Auf dieser spielte ich einem Reporter vor. Es kam darüber ein Artikel in die Zeitung mit dem Bild dieser Orgel. Außerdem entstand eine Lyra, eine Syrinx. Ich reparierte kostbare Geigen. In Kirchen spielte ich Orgel usw. Dann kammeine Liebe zur
Malerei mit großer Begeisterung zur Geltung. Ich reparierte klassische Bilder, malte selbst Eindrücke aus der natur daheim aus dem Kopf, vom realistischen Stil (Portraits meiner Ahnen, die von Akademiker als hervorragend beurteilt wurden), kam über den Biedermeier-Stil zum romantischen, zum expressionistischen zuletzt zum kosmischenn Stil. Es waren etwa 50 Bilder, die mir von der Staffelei sofort weg gekauft wurden.

Neben diesen Neigungen: Musik und Malerei, Tonvasen und ähnl. hatte ich noch ein ganz schwieriges Steckenpferd: nämlich Uhrenbau und zwar meist Stiluhren. Also Bild-Uhr, Biedermeier-Uhr, Pendel-, Gewichts- und alle mit Schlag. Zuletzt eine planetarische Uhr mit dem Lauf von Sonne, Erde und Mond, was kongruent mit dem Gangwerk einer Zeituhr läuft.
Auch mein Erfindergeist regte sich in technischen Dingen: Segelschiaffe, bei denen die Steuerung mit den Segelngekoppelt ist, so daß das Segelboot sich selbstständig durch die Wellen führenkonnte. Ebenso habe ich für Flugzeuge
große Erfindungen gemacht und sie bei morgendlichen Flügen unter Beweis gestellt, nämlich daß sich allein durch die Einstellung ohne Fernsteuerung hoch hinausflogen und im Bogen wieder zurückkamen.

Von all diesen Schöpfungen hat meine Frau Ilse während den einzelnen Entstehungsphasen bis zur jeweiligen Vollendung und Ausführung des Beweises deutliche Aufnahmen gemacht, um später die Wahrheit dieser Angaben dokumentieren zu können. Diese Aufnahmen sind alle geordnet aufbewahrt.

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Inhalt:Tagebücher, Bild- und Pressedokumentation, Korrespondenz, Manuskripte, Bücher, Plakate

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Finding aids:Findbuch

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Bemerkungen (extern):Die Plakate (DE-1991-NL-BON-26 und DE-1992-NL-BON-25) sind nicht über diese Signatur bestelltbar, sondern befinden sich in der Plansammlung:
Bis auf die tagebücher und einigen Originalaufnahmen befindet sich das vorlliegende Material auch in der Bayerischen Staatsbibliothek.
Bücher und Manuskripte von Bernd Holger Bonsels sind in die Bibliothek des Stadtarchivs eingegliedert worden. Diese können über den Opac des Stadtarchivs München recherchiert werden https://bybtp1.bib-bvb.de/TouchPoint/start.do?View=savbib
 

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